Eigentlich interessiert es die Eltern bei ihren jungen Sprösslingen relativ wenig, was die vielleicht für ein Instrument lernen möchten, wenn ein ernsthaftes Interesse an Musik besteht. Auch bei mir war es nicht wirklich anders.
Aber in meinem Verständnis waren die coolen Leute, die mit einer Gitarre, wow die fand ich alle toll. In meinen Träumen war die Gitarre natürlich eine E-Gitarre, da lag dann wahrscheinlich auch der Fehler. In den Augen meiner Eltern waren das alles Rocker. Ja, der Begriff wurde damals für jeden, der eine Lederjacke trug, gewählt. Die Gedanken meiner Mutter waren da irgendwie anders positioniert.
Man schlug mir ein Akkordeon vor, also bitte wie uncool ist denn so ein Teil. Mit so einer Quetschkommode wäre man selbst damals sofort auf das Abstellgleis geschickt worden. Meine Mutter sah mich schon zu Weihnachten am Tannenbaum stehen und passende Weihnachtliche Lieder zum Besten geben.
Da ich als Kind wirklich sehr gut singen konnte, meine Mutter war ein überzeugter und inniger Fan von Heintje, durfte ich auch, wenn wir beim Arzt waren oder was weiss ich wo, singen. Fand ich nicht wirklich so toll.
Nachdem ich die Sache mit dem Akkordeon erfolgreich abwehren konnte, landeten wir beim Klavier. Naja, es hatte eben auch Tasten. Ich ergab mich meinem Schicksal. Es war keine Gitarre aber irgendwie ok.
Zack, ab da durfte das Kind ganz ungezwungen zum Klavierunterricht während andere draussen spielen waren. Wirklich gut wurde ich einfach nie, zu wenig Ehrgeiz und zu faul.
Damals gab es sehr viele gute coole Bands und die hatten Synthesizer. Nun wurde in mir doch noch das Interesse and dem Tasteninstrument geweckt, allerdings waren die Geräte damals wirklich unbezahlbar und einige von der Bedienung echt kryptisch.
Jahre vergingen und irgendwann kaufte ich mir ein Yamaha Keyboard und einen einen Yamaha DX7, halbwegs bezahlbar und klanglich wirklich toll. Meine damaligen Nachbarn fanden meine experimentelle Musik sogar wirklich ok, hätte ich doch damals mehr geübt.
Auch heute fröne ich noch dem Synthesizer, ich bin da immer noch nicht wirklich gut, immer noch zu faul zum wirklichen üben, aber es macht mir viel Spass. Ich kann da echt Stunden damit verbringen an den Reglern zu schrauben, Sounddesign macht einfach Spass.
Mittlerweile sind einige Synthesizer bei mir eingezogen, einer meiner damaligen Träume ein Korg MonoPoly, allerdings als Nachbau von Behringer, ein Dave Smith Instruments, ein paar digitale Korg, und Arturias. Mein Traum ist noch ein Moog, aber die Preisgestaltung ist hier schon wirklich heftig, auch wenn ich bedenke das ich damit nichts gescheites produziere.
Rückblickend bin ich dann meiner Mama dankbar, denn das mit dem Klavier, war aus heutiger Sicht, nicht so verkehrt.