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Das Modellbauvirus

Das Modellbau Hobby, so spannend und aufregend.

Dieses Hobby fesselt viele Kinder wenn sie mit den Eltern Sonntags am Ententeich vorbei gehen und dort die Erwachsenen mit wunderschönen Booten fahren sehen die, wie von Geisterhand auf dem Wasser fahren, Boote absetzen oder auch mit Wasserkanonen imaginäre Feuer löschen.

So war es auch bei mir.
Beim damaligen Sonntagsspaziergang traf ich mit meinen Eltern auf ein paar Leute mit ferngesteuerten Schiffen. Es war damals ein Seenot Rettungskreuzer und ein Feuerwehrschiff. Ich war so begeistert und nervte meine Eltern seit diesem Tag permanent. Mir wurde erklärt das Schiffe ja eh nicht so toll sind, aber Flugzeuge, das wäre doch was.
Da ich nur 2 Wahlmöglichkeiten hatte, Flugzeug oder NIX entschied ich mich natürlich für Flugzeuge. Das erste Modell war dann aber doch weit entfernt von einem ferngesteuertem Modell ... ein Flieger mit Gummimotor :-(. Meine Begeisterung hielt sich massiv im Zaune, aber ich dachte mir wohl besser das wie nichts.

Mit dem Papa wurde dann die Piper der Firma Graupner aus Balsaholz gebaut, wobei das Kind eher zuschaute während der Papa voller Tatendrang das gute Stück zusammenleimte und ich niedere Arbeiten verrichten durfte :). Irgendwann wurde dann "mein" Flieger zum Jungfernflug auf eine Wiese gebracht. Die Vorfreude verschwand dann schnell als beim ersten Flug das gute Stück sich kopfüber in den Boden bohrte. Meine Tränen waren wohl so herzzerreissend das Mama und Papa mir mein erstes Boot kauften. Das konnte wenigstens nur sinken.
Mit dem Teil schipperte ich dann Daheim im Pool rum und dieser unheilbare Virus "Modellbau" drang langsam abrer stetig in mich ein.

Aber mal im ernst, die Funktionen mit vorwärts-rückwärts und links-rechts sind massiv bescheiden, dazu kommt das man recht einsam das Boot im Kreis fahren lässt. Im Umfeld hatte, meines bescheidenen Kenntnisstandes, damals niemand ein Boot um mit mir zusammen im Kreis zu fahren.
Die Begeisterung verschwand also recht schnell zum Ende des Sommers.

Auch meinen Mann erging es in der Kindheit ähnlich. Auch sein grosser Wunsch war ein ferngesteuertes Boot. Dann zu Weihnachten, ein Karton mit einem abgebildeten Schiff. Die Augen funkelten, das Herz raste ... allerdings nur für den Augenblick bis der Karton geöffnet war. Ein ferngesteuertes Boot mit 2m Kabel und auf der anderen Seite eine Art Bedieneinheit mit einem Spielradius von einem Meter in der Wanne, da dieses tonnenschwere Kabel natürlich nicht auf der Oberfläche schwamm.

Erschwerend kommt hinzu das die Familie, durch reichhaltigen Rotweingenuss, sich in latenter Gefahr befand an Alkoholismus zu erkranken um dem Jungen genug Korken zu besorgen. Denn fachmännisch ans Kabel getüddelt hielten die Korken dieses blöde Kabel über Wasser.

Liebe Eltern ... leset und lernt ... wenn Kinder von einem ferngesteuerten Boot oder Auto sprechen, das soll wirklich nicht angeleint sein!

Ja bis, ... bis ich das erste mal Flachbahnrenner auf einem grossen Parkplatz erlebte. Das waren welche mit Verbrenner, stanken total genial und machten herrlich Krach.
Einer der Männer konnte dem Mädel mit den grossen Augen nicht widerstehen und liess mich mit so einem Teil fahren.

Es war geschehen, ich hatte mich verliebt. Meine Eltern waren schier begeistert von den Neuigkeiten und ignorierten mein neugefundenes Interesse mal recht lässig.

Sie Schlachtung meines damaligen Sparschweins brachte auch die ernüchternde Erkenntnis, mit den paar Mark kommst du nicht mal durch die Türe des Spielwarengeschäfts.

Zum Glück hatte ich einen Patenonkel, meine geplünderte Spardose und die extreme Überzeugungskraft meines unschuldigen Gesichts.

Ich kaufte mein ersten RC-Auto. Einen Graupner 2WD Buggy, natürlich mit E-Motor das andere war einfach unbezahlbar und viel zu aufwendig, die Kiste war gelb sie war ... zu langsam ... viel zu langsam, wenigstens in meinen Vorstellungen. Da war er geboren, der Wille alles besser zu machen, es zu tunen.
Ich kaufte mir meinen ersten 8 min Rennmotor. Das war echt cool. nach 8 min war dann immer alles vorbei. Aber nichts konnte mich erschüttern, es wurden noch 2 Akkus gekauft die in absolut irrsinniger Geschwindigkeit, von gefühlt einer Woche, geladen wurden für ein paar Minuten Glück.

Die E-Antrieb Ära wurde dann durch verschiedene Verbrenner abgelöst, es kamen 2 Verbrenner Boote doch irgendwann verschwand das Hobby aus meinem Leben, einmal wegen der Zeit aber auch weil keine Mitfahrer vorhanden waren.

Vor einigen Jahren sahen wir dann einen TRX4 Defender, ich war begeistert und auch mein Mann schmolz dahin und diese Krankheit, die eigentlich geheilt schien, sie brach wieder durch und infizierte meinen Mann gleicher Intensität mit.

Zu zahlreichen Crawlern, Bashern, Fachbahnern gesellten sich dann auch wieder Boote die dann auch mehr wie vorwärts-rückwärts und links-rechts beherrschen.

Dieser Modellbauvirus ist wirklich unheilbar - aber wer will das schon.

Mein Mann und ich betreiben dieses Hobby mittlerweile recht umfangreich und sind an Wochenenden häufig mit Freunden unterwegs die ebenfalls diesem Hobby verfallen sind.

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